Ich komm' gerade zurück von einem Vortrag über Social Media, den ich vor einer Gruppe von Akademikern halten durfte. Das hat Spaß gemacht!
Am Schluss - also im Rahmen der Diskussionsrunde danach kam folgende Wortmeldung zustande: "Herr Kiechle, das kann's doch nicht sein, dass man auf Instagram oder auf Facebook dummes Zeug posten muss, damit einen die Zielgruppe versteht."
Stimmt. Das kann's nicht sein. Gemeint war nämlich, sich dem Sprachniveau oder besser gesagt - der geringen Lese-Energie anzupassen, die die Zielgruppe auf Social Media im Moment der Benutzung von Instagram und Facebook hat. Und zwar in dem Moment, wenn unsere unaufgeforderte Werbung auf sie trifft. So. Und was bedeutet das jetzt konkret?
Schauen wir's uns an. Signal ans Kundenherz - Episode Nummer 36.
Folgendes wisst ihr schon lange:
Floskeln und Phrasen gehören in die Tonne.
Punkt.
Im Marketing.
Beim Texten eben.
Doch gebt fein acht, ich hab euch etwas mitgebracht. Damit man zu obigem nicht einfach ja und amen sagen muss. Sondern auch weiß, warum.⠀⠀
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70er Jahre. Sigfried Vögele hat damals so ziemlich alle großen Brief-Mailings der größten Versandhäuser auseinandergenommen. Die Erkenntnis zusammengefasst: "je gewählter die Ausdrucksweise – desto niedriger sind Reaktionsquote und Umsatz." Und das damals! Die Höhlenmenschen aus den 70ern lebten ja quasi in einer sterilen Welt, was Werbekontakte betrifft. Wenig Ablenkung. Wenn da Werbung ins Haus flatterte, war das ein Segen! "Yippey, ein Werbebrief! Schau nur, Tante Ursel. Eine Firma hat uns geschrieben!" 😂 Gott, bin ich heute sarkastisch. 🙈 Seht es mir nach, es ist Freitag und ich hatte diese Woche garantiert schon 49.723 Werbekontakte. 😘⠀
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Jedenfalls.⠀⠀
Hier ein Auszug aus dem Buch "Dialogmethode":⠀⠀
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💡Zielgruppe „Privat-Haushalt“⠀⠀
„Hier erreichen wir die höchste Reaktionsquote, wenn wir für das Verständnis der etwa 12-jährigen Kinder dieser Zielgruppe schreiben. Wer das Text-Niveau testen will, der liest seinen Entwurf einem 12-jährigen Zuhörer vor. Wenn der wesentliche Inhalt für die Kinder begreifbar ist, dann versteht ihn auch die gesamte Zielgruppe.“
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💡Zielgruppe „bestimmte Berufsgruppen“⠀⠀
„Sie erreichen die höchsten Werte bei Vergleichs-Tests, wenn Sie für das Verständnis der Lehrlinge im 1. oder 2. Lehrjahr texten. Was dieser berufliche Nachwuchs bereits versteht, das versteht deren Chef auch bei verminderter Konzentrations-Bereitschaft, also auch beim Lesen der unaufgefordert erhaltenen Werbung.“
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💡Zielgruppe „promovierte Akademiker“⠀⠀
„Hier erreichen wir beste Reaktionsquoten, wenn wir im Verständnis der etwa 18-jährigen Gymnasiasten (noch vor dem Abitur) schreiben.“⠀⠀
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Also macht euch keine Sorgen, dass euer Werbetext zu wenig Fremdwörter beinhaltet.
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Hochachtungsvoll erlaube ich mir nun, Sie, werte Instagramfreunde in ein geruhsames Wochenende, begleitet von allerlei Frohsinn, leichter Unterhaltung gepaart mit gesundem Tiefgang zu entlassen.⠀⠀
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Oder: Servus
Euer Michael