Songtext
Wir ham nen lokalen Kleinbetrieb. Unsere Kunden ham uns lieb. Kommt jemand bei der Haustür rein, dann behandeln wir ihn fein.
Wir sind freundlich, eloquent und wir beraten auch so gut! Doch wenn ein Social Media Post ansteht, dann verlässt und schnell der Mut.
Dann holen wir die Phrasen hinterm Ofen vor und texten glattgebügelt. Obgleich wir ahnen, dass so ein platter Text niemanden beflügelt.
Wir haben Fremdwörter in Petto denn wir sind ja so auf Zack! Und gehen mit Marketinggelaber der Zielgruppe auf den
Es geht um Social Media, es geht um Kleinbetriebe und um’s Texten.
Rein zum Thema texten gab’s hier in diesem Podcast schon die ein oder andere Episode, allem voran Nr. 21, die mit dem Psycho-Experiment. Das ist auch gleichzeitig die Beliebsteste Episode bisher, wenn du die noch nicht gehört hast, hier also meine Empfehlung dazu.
Heute allerdings soll’s speziell um das Texten für Social Media gehen, einhergehend mit DEM einen Tipp für lokale Betriebe auf Social Media für 2020.
Ich bin ja ein Freund davon, auf Facebook, Instagram, WhatsApp & Co. Nicht unendlich viel Zeit verbringen zu müssen. Meine Meinung zu und Liebe zu Kampagnen kennt ihr mittlerweile ja. Kampagnen, die für uns laufen und dafür sorgen, dass wir unserer Arbeit nachgehen können, während potentielle Kunden ganz automatisch auf uns aufmerksam werden.
Aber es gibt sie, immernoch – diese eine Maßnahme, die ich jedem Unternehmer auch – und sogar verstärkt 2020 empfehle – und dafür auch täglich etwas Zeit zu reservieren. 10 bis 20 Minuten zumindest. Und mein Tipp dazu ist simpel: Am besten textet ihr auf Social Media, indem ihr nicht textet – sondern eine Story macht. Eine kurze Instagram- oder Facebook Story zu erstellen, respektive nen WhatsApp Status zu postet, bringt euch gar nicht erst in die Lage, wirklich texten zu müssen. Dadurch könnt ihr schön locker bleiben und die Chancen sind gut, dass ihr dem sogenannten Marketing-Sprech gar nicht erst erliegt.
Das Thema Stories hatten wir schon? Ja, da hast haste recht. Und ich kann gar nich genug betonen, wie effektiv die sind. Und jetzt will ich sie mal von noch ner weiteren Seite beleuchten. Doch der Reihe nach.
Was sind Stories überhaupt?
Oberflächlich betrachtet, kann das ein hochkant Foto oder ein hochkant Video sein. Einmal gepostet, bleibt dieses Story Schnipsel dann 24 Stunden online, sichtbar für jeden. Also für Follower und Leute, die uns noch nicht folgen. Es sei denn, man hat das in den Privatsphäre-Einstellungen anders eingegeben. Aber wir wollen ja gesehen werden – deswegen haben wir da keine Beschränkung der Sichtbarkeit eingestellt. In WhatsApp heißt das Ding „Status“. Auf Instagram und Facebook sind das eben die Stories.
Randnotiz: Den Durchbruch der Stories auf Facebook kann ich auch heute noch nicht erkennen. Dafür werden sie auf Instagram umso besser angenommen. Und wenn ich Stories auf Instagram veröffentliche, kann ich sie übrigens auch gleichzeitig auf meiner Facebook Page veröffentlichen, wenn mein Instagram Konto ein Business- oder Creator Konto ist und ich diesen Account mit meiner Facebook Page verknpüft habe. Damit muss ich dann nicht extra noch Facebook öffnen und hier die gleiche Story nochmal veröffentlichen.
Aber zurück. Was sind Stories.
Oberflächlich betrachtet also Bilder oder Videos im Hochkantformat, die für die Dauer von 24 Stunden für alle sichtbar sind.
Oberflächlich betrachtet, sind das vielleicht erstmal nur Kaffeetassen, freundliche Gesichter, Spaziergänge und behind the scenes aus dem Büroalltag.
Oberflächlich betrachtet oberflächlich.
Doch schauen wir genauer hin. Wir beleuchtet jetzt 3 Seiten.
1. Das Ding heißt SOCIAL (Media). Neue Leute können nur dann in Sozialen Kontakt mit uns treten, wenn wir uns zeigen. Wenn wir unsere Persönlichkeit nicht hinter Logos, Produkten, Marken verstecken. Durch die persönliche Komponente ermöglichen wir diesen fremden – potenziellen Neukunden überhaupt erst, uns wirklich zu sehen. Sich zu entscheiden, ob sie uns gut oder schlecht finden. Beides hilft uns.
2. Gemeinsamkeiten / Interessens-Schnittmengem. Und damit zoomen wir noch weiter rein ins Thema Persönlichkeit / Soziale Interaktion. So habt ihr das vielleicht noch nie betrachtet. Das was viele (inklusive mir damals) als oberflächlich betrachten, ist in Wirklichkeit eine geniale Möglichkeit, Gemeinsamkeiten zwischen uns und unserer Zielgruppe sichtbar zu machen. Das ist nicht zu unterschätzen. Beispiel: wenn ihr Burger verkauft und FC Schalke Fan seid, dann zeigt das. Sprecht darüber. Leute in der Gegend eures Burgerladens , die auch Burger mögen und Schalke Fans sind, werden euch vermutlich ganz interessant finden und beim nächsten Hunger in die engere Wahl nehmen. Welche Serien schaut ihr gerne? Welche Hobbies habt ihr? Ihr könnt so ziemlich alles, was euch persönlich auszeichnet mit in die Stories aufnehmen. Liebt ihr Kaffee? Dann spricht überhaupt nichts gegen ein 7 Sekundenvideo, in dem ihr euren Cappuccino umrührt. Habt ihr alle Staffeln von House of Cards durchgeschaut? Dann ist es Zeit für eine schnelle Serienempfehlung. Auch, wenn ihr eigentlich Nahrungsmittelergänzung verkauft. Oberflächlich betrachtet ist das einfach eine Serienempfehlung. Genauer betrachtet, ist das DIE Möglichkeit, neue Anknüpfungspunkte zu schaffen. Gemeinsamkeiten sichtbar zu machen. Achtung Geheimnis: Einen Großteil der Erstkontakte bzw. Nachrichten von neuen Kunden in mein Instagram-Postfach kamen nicht etwa, weil ich ein Angebot kommuniziert oder nen hochtrabenden Verkaufstext gepostet hatte. Die meisten Nachrichten in mein Postfach kamen wegen solcher persönlichen Anknüpfungspunkte. In den Augen Vieler: Oberflächlichkeiten.
3. Das bringt uns zu Punkt 3 auf der Liste: Emoji Domino. Noch nie gehört? Hab ich mir gerade ausgedacht, ich geb’s zu. Aber das trifft’s ziemlich gut. Folgendes passiert auf Instagram jeden Tag: Der Mitarbeiter, die Chefin oder der Selbständige postet eine Story. Ein Bild oder ein kurzes Handyvideo. Darauf zu sehen ist etwas, dass er oder sie liebt. Vielleicht Paragliding, ein Roman, ein Haustier, ein Hobby. Sowas halt. Jetzt sieht das jemand. Der auch gerne mit dem Gleitschirm sein Leben riskiert. Der auch dieses Buch gelesen – oder einfach nur ne Frage dazu hat. Oder jemand, der auch jeden Tag das Fell seines Golden Retrievers vom Sofa saugt. Und was tut diese Person jetzt? Sie antwortet. Und Instagram macht ihr das bahnbrechend einfach. Diese Person – noch immer geflasht oder amüsiert von dieser Gemeinsamkeit – klickt mit dem Finger in das „Nachricht senden“ Feld. Jetzt gibt’s zwei Möglichkeiten: entweder kurz was schreiben oder noch einfacher: auf eins der 8 eingeblendeten Emojis Tippen. Da ist für alle was dabei: lachend, traurig, Party, Feuer, überrascht, Applaus und noch mehr. Und viele tippen dann einfach drauf. Und dann geht’s los. Emoji Domino! Wir werden jetzt benachrichtigt, dass diese Person auf unsere Story geantwortet – oder halt einfach per Emoji reagiert hat. Dieses Emoji von dieser Person landet bei uns im Instagram Chat – sprich – Posteingangsfach und jetzt sind wir dran, das Domnio Game am Laufen zu halten. Da schreiben wir zurück. Vielleicht ein kurzer Dank und Frage dazu. Zum Beispiel, wie lange diese Person schon Gleitschirm fliegt? Oder wie sie selbst das Buch denn so fand. Da findet man immer einen Aufhänger. Und das gar nicht aus Berechnung. Es geht ja schließlich um eine Gemeinsamkeit, die man teilt und mag. Da spricht – oder schreibt man doch sowieso gerne drüber, oder? Das ist Emoji Domino. Und schon ist man in einer Diskussion. Man lernt sich kennen. Man hat eine Gemeinsamkeit. Das führt in der Praxis zu Know-Like-Trust. Kennenlernen, mögen, vertrauen. Das ist bahnbrechend einfach. Und nochmal: der Beginn ist so einfach, wie ein Foto vom Haustier machen. Warum ist das denn eigentlich noch so effektiv? Weil, wenn es sich bei den neuen Kontakten um Follower handelt, dann wissen die im Normalfall sowieso schon, was du beruflich so machst. Was dein Produkt ist. Was du anbietest. Und wenn jetzt noch diese Interessen-Schnittmenge / Gemeinsamkeit dazu kommt, ist es nur noch ein ganz kleiner Schritt zum Verkauf. Oder – wie bei mir ganz oft zu tollen Kooperationen. Denn natürlich mache ich lieber mit den Leute Geschäfte, die auch sonst auf meiner Welle liegen. Und sowas … resultierend aus 1 Emoji.
Und: ohne „zu texten“.
Fassen wir das nochmal zusammen. Mein Tipp für Firmen auf Social Media 2020: Reserviert euch 10 bis 20 Minuten jeden Tag für Instagram, respektive Facebook Stories. Analog dazu den WhatsApp Status.
Denkt daran, dass das Ding SOCIAL Media heißt, dass es sowas wie persönliche Gemeinsamkeiten gibt und an das Emoji Domino. Ein Emoji genügt, um eine Diskussion zu entfachen und echte Connections zu knüpfen.
Das ist diese eine Sache, die ich euch empfehle. Also wenn ihr sehr begrenzte Zeit zur Verfügung habt und nur 1 Sache umsetzen wollt, in die ihr Manpower investieren mögt. Meine Empfehlung: Stories. Hochkant. Bilder, Videos, kurz und knapp. Mit einfachen Mitteln erstellt. Handy in die Hand. Knipsen. Auf Record klicken. Persönlichkeit zeigen. Auf Reaktionen – und wenn es nur Emojis sind - antworten. Damit fängt es an und im Nu habt seid ihr mitten in ner Diskussion.
Das wünsch ich euch, probiert es aus. Happy new Year. Bis zur nächsten Episode.